Musik & Literatur

»Harfouch und Harada sind eine Idealbesetzung: Wenn die Schauspielerin rezitiert, wird das Versmaß in ihrem ganzen Körper lebendig, gehen Mimik und Gestik komplett in Text auf. Von Harfouch intoniert und verkörpert klingt die hochartifizielle Lyrik von Hölderlin geradezu sonnenklar und einleuchtend. Harada ist wiederum eine Pianistin, deren Virtuosität sich jenseits technischer Schwierigkeiten vor allem in ihrem Einfühlungsvermögen zeigt. … So musikalisch Harfouchs Hölderlin-Rezitation wirkte, so lyrisch und reflektiert gestaltete Harada ihre Beethoven-Interpretation. Minutenlanger Beifall für die ausgesprochen instruktive und hochkonzentriert dargebotene eineinhalbstündige Vorstellung.«

In dem Programm »Die Musik will gar nicht rutschen ohne Dich« lässt das Trio das spannungsreiche Bild der Komponistin und Pianistin Fanny Hensel entstehen. Anhand einer einfühlsamen Auswahl von Briefen, Tagebucheinträgen und Zeitzeugenberichten im Wechsel mit Klavierwerken der Mendelssohn-Geschwister bekommt Fannys außergewöhnliches Dasein im Spiegel der Karriere ihres erfolgreichen Bruders einen besonderen Wert.

Die Künstlerinnen haben aus Briefen, Zeitzeugnissen und dem Klang der Werke, die die Geigerin Alma Rosé (1906–1944) umgaben, eine musikalische Biografie komponiert. In einem intensiven Programm beleuchtet das Trio die Vita Alma Rosés und bietet ein fesselndes Konzerterlebnis, das schonungslos Themen von immerwährender Aktualität aufgreift. Corinna Harfouch, Latica Honda-Rosenberg und Hideyo Harada waren bereits in verschiedenen Konzertreihen erfolgreich. Eine Aufführung ihres Programms zu Alma Rosé im Rahmen der 100. Saison des Mozartfestes Würzburg wurde vom Deutschlandfunk und BR-Klassik ausgestrahlt.

»Es ist mir, als ob in uns sich zwei Menschen begegnen, die von den beiden entgegengesetztesten Seiten ausgingen, um in das Herz der Kunst zu dringen, und dort nun in der Freude ihrer Entdeckung sich brüderlich die Hand reichen. … Ohne uns so zu lieben, hätten wir uns nur furchtbar hassen können!« Mit diesen Worten beschrieb Richard Wagner selbst in einem Brief 1850 seine Beziehung zu Franz Liszt. In der Musikgeschichte gibt es nur wenige Freundschaften großer Komponisten, die so berühmt und fruchtbar waren wie diejenige von Wagner und Liszt. Ihre umfangreiche Korrespondenz erstreckt sich über 41 Jahre und erweist sich als außerordentliches biographisches Dokument.

»Esther Schweins vertrat als Rezitatorin Nadeschda von Meck und Hanns Zischler den Komponisten Tschaikowski. Mit sensiblem Ausdruck und immer auch nachhaltig direkt sprach der Tonfall ihrer Rezitationen unmittelbar an. Der einmal andere Abend brachte die Poesie dieser eigenartig tiefen Freundschaft nahe. … Hideyo Harada fühlte sich in den Charakter der Stücke ein, sparte nicht mit temperamentvollem Zugriff, ließ blühende Melodien differenziert aufleuchten, verwehrte leidenschaftlichen Ausbrüchen nicht ihre Berechtigung, stets jedoch ohne oberflächliche Virtuosität.«